Jungenarbeit über Frauenpower im JuZ Dudweiler

Frauen zwischen Tradition und Moderne

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Mittwochs ist im Jugendzentrum Dudweiler richtig was los – und zwar bis spät in die Nacht! Schon ab 14 Uhr können Kids und Teens vorbeikommen, aber so richtig spannend wird’s ab 20 Uhr, wenn die älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Ruder übernehmen. Dann geht’s nicht nur um Chillen und gute Gespräche – hier wird gemeinsam gekocht, diskutiert und auch mal über ernste Themen gesprochen.

Ein echtes Highlight: Die Reise in die Vergangenheit! Alte Fotos, Bücher und spannende Fundstücke aus früheren Zeiten laden dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben. Ob regionale Ereignisse oder große politische Entwicklungen – im JuZ wird Geschichte lebendig.

Beim letzten Themenabend im Jugendzentrum drehte sich alles um Frauenpower – und zwar mit einem Blick zurück bis in Jahr 1888! Unter dem Motto „Frauen zwischen Tradition und Moderne“ wurde gemeinsam erkundet, wie Frauen früher gelebt, gekämpft und sich ihren Platz in der Gesellschaft erarbeitet haben.

Das Besondere: Es gab eine ganze Menge originaler Fotos aus einem privaten Archiv zu entdecken. Keine langweiligen Geschichtsbücher, sondern echte Bilder aus echten Leben – manchmal schockierend, oft beeindruckend und immer spannend.

Die Jugendlichen konnten nicht nur die Bilder anschauen, sondern gemeinsam analysieren, was dahintersteckt: Wie lebten Frauen früher? Wie sah das Schicksal einzelner Frauen in den unterschiedlichen sozialen Schichten aus? Wofür mussten sie kämpfen? Und was hat das alles mit uns heute zu tun?

Hier einige Eindrücke über zeitgenössische Fotos und wie man so schön sagt: 

Bilder sagen mehr als tausend Worte!

Was wir heute selten in alten Fotoalben sehen: Fotos von Frauen, die richtig hart gearbeitet haben – auf dem Feld, im Haus, mit Kindern, Alten, Tieren und allem drum und dran. Warum? Ganz einfach: Kameras waren damals teuer und Schnappschüsse wie heute gab’s nicht. Wer ein Foto wollte, musste ins Fotostudio, und da zog man natürlich die „guten“ Sachen an – oft sogar geliehen. Schon damals hieß es: Hauptsache gut aussehen – egal, wie's wirklich war.

Der Erste Weltkrieg hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt – vor allem das der Frauen. Während die Männer an die Front mussten, übernahmen die Frauen nicht nur zu Hause das Kommando. So wurden auch, durch das Fehlen der Männer, die Frauen sichtbarer in der Gesellschaft. Plötzlich sah man sie überall dort, wo vorher Männer das Sagen hatten: in Fabriken, Werkstätten, Büros – und ja, natürlich auch bei Hilfsdiensten wie dem Roten Kreuz.

Was vorher undenkbar war, wurde jetzt Realität: Frauen zeigten, dass sie genauso stark, fähig und belastbar waren. Zwischen Hunger, Sorgen und harten Jobs entstand bei vielen ein ganz neues Selbstbewusstsein. Der Staat würdigte ihren Einsatz – und das machte Mut, sich auch politisch Gehör zu verschaffen.

Auch wenn diese Zeit voller Leid war, zeigen viele alte Portraitfotos junger Frauen eines ganz deutlich: Stolz, Stärke und den Willen, sich nicht länger kleinmachen zu lassen.

1918 war der Krieg endlich vorbei – aber für viele Frauen ging der harte Alltag direkt weiter. Der Hunger blieb, viele waren plötzlich allein, weil ihre Männer gefallen waren. Andere mussten sich noch zusätzlich um ihre verwundete und oder traumatisierte heimkehrenden Männer und Söhne kümmern. Und obwohl sie jahrelang alles am Laufen gehalten hatten, wurden viele Frauen jetzt wieder aus ihren Jobs gedrängt, weil die Männer zurückkamen. Trotzdem hatte sich etwas verändert: Der Staat und die Gesellschaft hatten gemerkt, was Frauen alles leisten können– ob auf dem Bauernhof, in der Fabrik oder im öffentlichen Dienst.

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war auch die Kaiserzeit in Deutschland vorbei – und hinter den Kulissen hatten Frauen schon lange angefangen, für ihre Rechte zu kämpfen. Damals war die Gesellschaft klar von Männern dominiert, und vieles, was für uns heute selbstverständlich ist, mussten Frauen sich erst mühsam erkämpfen.

Schon 1891 gab es erste Fortschritte für berufstätige Frauen: Sie bekamen geregelte Arbeitszeiten, mussten sonntags nicht mehr in der Fabrik arbeiten und erhielten rund um die Geburt ihres Kindes Mutterschutz – ein wichtiger Schritt in Richtung Schutz und Anerkennung. Ab 1899 durften Frauen zum ersten Mal offiziell studieren – ein riesiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Bildung und Unabhängigkeit. Und 1908 fiel endlich das Verbot, sich politisch zu engagieren: Frauen durften jetzt Mitglied in politischen Organisationen werden und ihre Stimme erheben.

Der größte Durchbruch kam aber 1919: Bei der ersten Wahl der Weimarer Republik durften Frauen nicht nur wählen, sondern auch selbst gewählt werden. Plötzlich waren sie laut, sichtbar und konnten mitbestimmen – ein historischer Moment, der alles veränderte.

Doch wie ging es weiter?
Im nächsten Teil schauen wir auf das Leben der Frauen zwischen 1919 und 1945 – eine Zeit voller Hoffnung, Erfolge und Katstrophen im Kampf um Gleichberechtigung.