For Fame and Glory?

Deo-Challenge und Co.

Ja, es nervt! Immer wieder werdet ihr vor neuen absurden Challenges aus dem Internet gewarnt, die trotzdem regelmäßig nachgemacht werden. Gerade aktuell: Man soll sich so lange Deo mit wenig Abstand auf die Haut sprühen, wie man nur kann. Oder noch extremer, das Deo sogar einatmen. Warum zu solchen Challenges aufgerufen wird, ist ziemlich klar: Herzen, Likes und Kommentare in den sozialen Medien erhöhen die Reichweite für Produktplazierungen und Werbung und damit die Einnahmen.

Deo auf die Haut zu sprühen ist etwas ganz Normales. Allerdings nicht, wenn ihr ohne Abstand draufhaltet. In nur wenigen Sekunden können Temperaturabsenkungen von bis zu -30 Grad auf deiner Haut  Flecken bilden. Die Haut stirbt dort schlicht ab, ähnlich wie bei einer Verbrennung. Ist die Haut erstmal zerstört, kann es Jahre dauern, bis sie sich von der Verletzung erholt hat. Und ehrlich gesagt: Das sieht  auch eher bescheiden aus.

Sicher ist es für den Moment mal ganz schön, Aufmerksamkeit zu erhalten. Dieses tolle Gefühl reicht in der Regel für ein paar Stunden. Aber was ist mit den Verbrennungen, die dich dauerhaft begleiten? Nice?!

Noch drastischer wird es beim Einatmen. Je mehr du einatmest, desto mehr Schadstoffe erreichen Herz und Gehirn. Du bekommst keinen Sauerstoff und dein Körper reagiert mit Erbrechen, epileptischen Anfällen und Kreislaufversagen. Extremfälle können dann sogar tödlich enden oder zu dauerhaften Hirnschäden führen.

Ähnlich gesundheitsschädlich kann sich übrigens auch das Einatmen hoher Mengen von Helium  auswirken. Im TV kommt das ja ganz lustig rüber, wenn Joko und Klaas massenhaft Helium einatmen und mit Quietschstimme herumalbern (Joko und Klaas gegen Pro7, Sendung vom 07. November 2023). Zwar wird darauf hingewiesen, das bitte nicht nachzumachen, aber trotzdem bleibt das Ganze als lustiger Spaß hängen. Lang anhaltende Lungen- und Hirnschäden, besonders bei Kindern und Jugendlichen? Geschenkt!

Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass einmaliges Deo-Aufsprühen oder Helium einatmen derart drastische Folgen hat. Gemein: der Challenge-Charakter animiert dazu, das Ganze immer mehr zu übertreiben und extremer werden zu lassen. Alles andere verursacht ja kaum noch mehr als ein Achselzucken. Genau darin liegt die Gefahr, am vermeintlich harmlosen Spaß.

Davon profitieren die Kassen der Unternehmen, die an der gesteigerten Aufmerksamkeit am Extremen verdienen. Immer wieder gerne auch auf Kosten eurer Gesundheit.

Also: Augen auf bei Challenges aller Art. Kein Spaß  und keine Herausforderung ist es wert, dass ihr euch dabei schädigt oder verletzt. Überlegt euch, was ihr tut und macht nicht einfach mal mit. Das kann häßlich enden, ganz wörtlich.

Ein Tip noch: Bevor ihr Spülmaschinentabs futtert oder eure Lungen schrottet, meldet euch doch lieber bei uns im Ferienprogramm an. Im Hochseilgarten, beim Bouldern oder Spieletag finden wir garantiert die richtige Challenge für dich: ohne bleibende Schäden und gerne auch mit Beweisvideo für dein Social Media!